Ich schaue sie an, während sie sich durch das Zimmer bewegt: Sie rückt den Stuhl in eine Ecke, dann legt sie einige Bonbons in die Schale auf dem kleinen Tisch, und sammelt die darüber verstreut liegenden Servietten in ihren kleinen, knöchrigen Händen und wirft sie in den Papierkorb. Sie macht keinen Lärm, während sie diese Dinge erledigt: Ihr Schritt ist wie ein Tanz, leicht und anmutig und auch die Kinder sind davon fasziniert: sie schauen sie still an. Sie dreht sich um und sieht mich: Sie grüßt mich mit einem sanften, aber hastigen Lächeln, denn sie ist völlig von den Kindern eingenommen. Damian ist alt, zierlich; sie ist klein und dünn, aber noch gut in Form. Ihre Haut ist hell und glatt, und das Rot ihres Haares sticht aus dem Weiß hervor. Das Gesicht, das Mündchen und die Nase sind klein und schmal, aber die großen, lebhaften Augen ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Die blauen Augen haben mit der Zeit verblasst und sind jetzt hellgrau geworden, aber sie haben ihre Lebendigkeit nicht verloren. Wenn Damian sanft lächelt, werden sie sehr schmal und sind von den buschigen Augenbrauen versteckt, so dass man sie mit knapper Not sehen kann. Sie hat das Zimmer in Ordnung gebracht: jetzt ruft sie die Kinder. Sie spricht mit leiser aber deutlicher Stimme und die Kinder freuen sich über ihre besondere englische Betonung. Sie lacht mit. Es ist Zeit für Märchen. Sie nimmt ein großes Buch vom Regal, dann setzt sich auf den Stuhl und beginnt zu lesen. |
Freitag, 12. Dezember 2008
Damian. Eine Personenbeschreibung (Maria Fossi)
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